Arteriosklerose: Ursachen, Symptome und Behandlung

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Arteriosklerose kann ein Auslöser sein, wenn das Herz-Kreislauf-System nicht optimal funktioniert. Deutschlandweit sind rund 4 Millionen Menschen betroffen, allerdings hat nur ein Drittel der Betroffenen auch eine Diagnose.

Arteriosklerose: Die langjährigen Auswirkungen auf die Blutgefäße ( Video)

Die Arteriosklerose ist eine tückische Erkrankung, die sich über die Jahre hinweg aufbaut und bereits bei jungen Menschen eintreten kann. Als eine der häufigsten Erkrankungen im Herz-Kreislauf-System betrifft sie Menschen jeden Alters. Hinter der Arteriosklerose verbergen sich degenerative Veränderungen, die an der Arterienwand auftreten.

Krankheitserscheinungen können erst lange nach dem Eintritt der Erkrankung auftreten und unterschiedliche Symptome hervorrufen. Abhängig von den Risikofaktoren verkalken die Arterien in unterschiedlicher Stärke.

Während kleine Verkalkungen durch den Körper noch sehr gut kompensiert werden können, sind diese mit einer zunehmenden Stärke eine Gefahr für die Organe. Problematisch ist, dass ein Zeitraum von 20 bis hin zu 40 Jahren, bis die Arteriosklerose erste Symptome zeigt und erkannt wird, keine Seltenheit darstellt.

Die ersten Anzeichen werden selten der Arteriosklerose zugeordnet. Ein Kribbeln in den Beinen, Schwindel oder Probleme mit der Konzentrationsfähigkeit können schließlich viele Ursachen und gründe haben. Auch die Arteriosklerose ist eine dieser Ursachen.

Video: Arteriosklerose – Die „Verkalkung“, die zum Herzinfarkt führen kann | SWR rundum gesund

Wie entsteht eine Arteriosklerose?

Die Arteriosklerose wird häufig einfach als Arterienverkalkung bezeichnet. Dies beschreibt, was bei Betroffenen im Körper passiert. Die Arterien im Körper bilden Ablagerungen, die unter dem Begriff „Plagues“ geführt werden. Die Ablagerungen sind häufig sehr fetthaltig und liegen an den Innenwänden der Arterien.

Je stärker die Ablagerungen ausgeprägt sind, desto weniger Blut kann durch die Gefäße fließen. Dies wirkt sich auf den gesamten Körper aus. Wird zu wenig Blut innerhalb eines bestimmten Zeitraumes zu den Organen, den Zellen und dem Gewebe transportiert, erfolgt eine Einschränkung der Sauerstoff-Versorgung. Diese kann bis hin zu einem Herzinfarkt und damit auch bis zum Tod führen.

Es kam der Gedanke auf, ob die Faktoren für eine Entstehung der Arterienverkalkung möglicherweise vererbt werden. Zu diesem Thema wurde an der Universität Leipzig intensiv geforscht. Hier hat sich gezeigt, dass eine Vererbung durchaus stattfinden kann – allerdings nur zwischen den gegenteiligen Geschlechtern.

Wenn ein männlicher Nachkomme betroffen ist, erfolgt die Vererbung nur an die weiblichen Nachkommen und umgekehrt. Die Vererbungslinie ist jedoch nicht der einzige Punkt, der für eine Entstehung von Arteriosklerose verantwortlich sein kann.

Auch weitere Risikofaktoren sind zu betrachten:

  • Ein zu hoher Cholesterinspiegel ist schädlich, da Cholesterin Ablagerungen in den Gefäßen bildet.
  • Bei einem dauerhaften Bluthochdruck sind die Gefäße einem erhöhten Druck ausgesetzt.
  • Übergewicht und Bewegungsmangel können die Entstehung von Ablagerungen begünstigen.
  • Raucher haben ein erhöhtes Risiko, an einer Arteriosklerose zu erkranken. Die Zuführung von Nikotin verengt die Blutgefäße.
  • Auch Vitaminmangel gilt als einer der Risikofaktoren, die zu beachten sind.

Zusätzlich dazu wird der Arzt möglicherweise prüfen, ob ein Diabetes mellitus vorliegt oder der betroffene Patient möglicherweise stark unter Stress leidet. Es hat sich des Weiteren gezeigt, dass zudem eine sehr unausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an Fett die Ablagerungen begünstigen kann.

Die menschlichen Gefäße verfügen im Innenbereich über eine Zellschicht, die sehr glatt und dünn ist. Es wird von der Intima gesprochen. Diese kann Risse entwickeln, wenn sich dauerhaft schädigende Einflüsse auf den Körper auswirken.

Diese Risse werden durch den Körper korrigiert. Allerdings kann es in diesem Prozess dazu kommen, dass Flüssigkeit in die Wände der Gefäße eintritt. Das Ergebnis sind sehr kleine Schwellungen, an denen sich schließlich die Ablagerungen bilden.

Der Körper reagiert erneut. Ein weiterer Prozess läuft ab:

  1. der Körper sorgt für eine Verdickung der Gefäßinnenwand
  2. das Atherom entsteht
  3. es wird die Einlagerung von Kalk gefördert
  4. die Gefäßwand härtet aus
  5. Plaque bildet sich

Mit der Bildung von Plaque wird auch von einer Arteriosklerose gesprochen.

Die Arteriosklerose kann sich in allen Arterien des Körpers bilden, auch an denen, die für die Versorgung des Herzens zuständig sind.  ( Foto: Shutterstock-Explode  )

Die Arteriosklerose kann sich in allen Arterien des Körpers bilden, auch an denen, die für die Versorgung des Herzens zuständig sind. ( Foto: Shutterstock-Explode )

Warum ist Arteriosklerose so gefährlich für das Herz?( Video)

Die Arteriosklerose kann sich in allen Arterien des Körpers bilden, auch an denen, die für die Versorgung des Herzens zuständig sind. Der Druck des Blutes ist sehr hoch, die Verkalkungen können recht lange kompensiert werden. Anzeichen zeigen sich oft erst dann, wenn das Gefäß bereits zu zwei Dritteln verschlossen ist. Schmerzen in der Brust und den Beinen sowie Atemnot sind dann die Beschwerden.

Abhängig davon, wie schnell sich die Verkalkungen gebildet haben, sind möglicherweise schon Kollaterale entstanden. Die Umgehungskreisläufe sorgen dafür, dass der Körper das Blut umleitet und das Herz weiter versorgt wird. Dadurch lassen sich verstopfte Gefäße noch später feststellen.

Besonders gefährlich wird es dann, wenn die Ablagerungen sich lösen und aufbrechen. Innerhalb von Sekunden kann ein Gefäß so komplett verstopfen. Passiert dies direkt im Bereich des Herzens kommt es zu einem Herzinfarkt.

Im Bereich des Gehirns kann der Vorgang dagegen einen Schlaganfall auslösen. Aber auch in anderen Bereichen des Körpers muss schnell gehandelt werden, da betroffene Zellen nicht mehr mit Blut versorgt werden können und absterben.

Auslöser für diesen Vorgang sind häufig sehr hohe Schwankungen der körperlichen Belastung sowie Probleme mit dem Blutdruck.

Diese Symptome können ein Anzeichen für Arteriosklerose sein

Die Arteriosklerose macht sich nicht direkt bemerkbar. Die Symptome gehen von den Folgeerscheinungen aus, die am Körper entstehen.

Video: Arteriosklerose: Müssen wir alles in Frage stellen?


Symptome für Schlaganfall 
Symptome Hinweis
Taubheitsgefühle, Kribbeln und Lähmung Tritt akut ein Lähmungs- oder Taubheitsgefühl auf oder kommt es zu einem Gefühl der Schwäche im Körper, das sich vor allem auf einer Körperseite zeigt, kann dies ein Symptom für einen Schlaganfall sein. Zeigen sich die Symptome im Bereich der linken Körperhälfte, ist vermutlich die rechte Hirnhälfte betroffen, bei Symptomen auf der rechten Körperseite liegt der Schlaganfall normalerweise in der linken Hirnhälfte.

Hinweis: Fühlt der Betroffene die Symptome auf beiden Seiten des Körpers, kann dies ein Hinweis für einen Hirnstamminfarkt sein.

Sehstörungen Häufig sind bei einem Schlaganfall die Augen betroffen. Betroffene klagen über einen Sehverlust auf einem oder auch auf beiden Augen. Es kann zu Doppelbildern oder auch zu einer verschwommenen Sicht kommen.
Sprachstörungen Sprachstörungen oder Sprachverständnisstörungen sind ein weiteres mögliches Symptom. Betroffene weisen eine abgehackte Sprache auf. Es ist möglich, dass Buchstaben falsch eingesetzt werden oder es klingt, als hätte der Patient etwas im Mund. Zudem ist es möglich, dass Betroffene ein Problem damit haben, Worte zu verstehen und zu erfassen.
Schwindelgefühle und Kopfschmerzen Unsicherheit beim Gang und ein plötzlich auftretender Schwindel sind Symptome für einen Schlaganfall. Wie sich der Schwindel äußert, ist unterschiedlich. Beschrieben wird er meist als Schwank- oder als Drehschwindel. Ein plötzlicher und starker Kopfschmerz von einer starken Heftigkeit ist ein weiterer Hinweis. Er kann durch Erbrechen oder durch Übelkeit begleitet werden.

Wann muss bei der Arteriosklerose der Arzt aufgesucht werden?

Je schneller eine Arteriosklerose festgestellt wird, umso besser ist es. Die Entstehung von einem Blutgerinnsel kann so möglicherweise verhindert werden. Die Diagnose wird durch den Arzt nach einer Anamnese sowie weiteren Untersuchungen gestellt.

In einem ersten Gespräch führt der Patient seine Beschwerden auf. Der Arzt wird sich nach möglichen Vorerkrankungen erkundigen und auch Fragen zur Lebensweise stellen.

Anschließend erfolgen verschiedenste körperliche Untersuchungen.

  • Durch das Abhören mit einem Stethoskop kann der Arzt die Strömungsgeräusche über dem Herzen, der Aorta (Hauptschlagader) und Arterien abhören.
  • Verengungen von Blutgefäßen oder auch Erweiterungen an der Halsschlagader kann der Arzt mit einer Sonografie (Ultraschall) erkennen.
  • Mit einem intrakoronaren Ultraschall kann der Arzt Ablagerungen an den Innenwänden der Herzkranzgefäße sichtbar machen. Dazu wird eine kleine Sonde direkt in das zu untersuchende Gefäß eingeführt.
  • In der Regel wird auch ein Belasungs-EKG durchgeführt.
  • Klagt der Patient über Schmerzen im Bein muss er einen „Gehtest“ absolvieren. Dabei misst der Arzt die Gehstrecke, die der Patient ohne Schmerzen und ohne Pause bewältigen kann.
  • Besteht der Verdacht auf eine Verkalkung der Nierenarterien wird die Nierenfunktion überprüft. Dazu greift der Arzt auf Blut-und Urinuntersuchungen zurück.
  • Arteriosklerose ist eine der häufigsten Ursache von Impotenz. Auch hier kann mit einer Ultraschalluntersuchung festgestellt werden, ob eine Verengung der Blutgefäße im Penis besteht.
In schweren Fällen der Arteriosklerose kann es notwendig werden, operativ einzugreifen. (Foto: Shutterstock- Jat306 )

In schweren Fällen der Arteriosklerose kann es notwendig werden, operativ einzugreifen. (Foto: Shutterstock- Jat306 )

Behandlung und Vorbeugung bei Arteriosklerose ( Video)

Wurde eine Arteriosklerose bei der Untersuchung nachgewiesen, wird der Arzt vermutlich erst einmal die Risikofaktoren prüfen und dazu raten, diese zu reduzieren.

Das bedeutet:

  1. Rauchen einstellen
  2. Übergewicht reduzieren
  3. Bewegungsmangel ausgleichen
  4. Ernährung anpassen

Es ist nicht möglich, bestehende Ablagerungen in den Arterien einfach zu beseitigen. Stattdessen wird der Arzt vermutlich über die Medikation dafür sorgen, dass die Blutgerinnung gehemmt wird. So ist das Blut flüssiger und kommt besser durch die Arterien. Auch das bewusste Senken des Cholesterins kann durch Medikamente in Angriff genommen werden.

Je früher der Arzt feststellt, dass eine Arteriosklerose vorliegt, desto besser ist die Prognose. Zudem muss der Patient die Lebensweise konsequent umstellen.

Im Rahmen der Vorbeugung ist ebenfalls darauf zu achten, eine gesunde Lebensweise in den Fokus zu stellen. Gerade tierische Fette gelten als einer der größten Faktoren für die Entstehung einer Arteriosklerose. Zudem ist eine Ernährung mit einem zu geringen Anteil an Ballaststoffen nicht zu empfehlen.

Eine Beratung durch einen Ernährungs-Experten kann dabei helfen zu verhindern, dass eine bestehende Arteriosklerose sich ausbreitet oder sich generell Ablagerungen in den Gefäßen bilden.

Liegt ein erhöhter Blutdruck vor, kann eine Behandlung mit Medikamenten wichtig sein.

Hinweis: Oft wird die Bedeutung von ausreichend Bewegung unterschätzt. Gerade Bewegungsmangel ist für den Körper jedoch besonders schädlich.

Video: Arteriosklerose – DIE WAHRHEIT | Cholesterin der einzige Risikofaktor ?

Wann wird ein operativer Eingriff notwendig?

In schweren Fällen der Arteriosklerose kann es notwendig werden, operativ einzugreifen. Dies ist dann der Fall, wenn die Verkalkung schon stark fortgeschritten ist. Im ersten Schritt wird vermutlich ein Ballonkatheter empfohlen. Dieser ist so konzipiert, dass er die verengten Arterien weitet und das Blut so in der Lage ist, wieder hindurchfließen zu können.

Ergänzend dazu wird teilweise mit einem Stent gearbeitet. Der Stent ist ein kleines Netz aus Metall. Es wird in die Arterie eingezogen und soll diese aufspannen. So wird verhindert, dass sie sich wieder verengt und der Blutfluss geführt wird.

Wenn diese Eingriffe keine Wirkung zeigen, kann nur noch ein Bypass helfen. Dieser wird ebenfalls operativ durchgeführt. Ziel ist es, die Blutbahn umzuleiten. Bei einem Bypass kann auf körpereigene Venen zurückgegriffen werden. Teilweise ist es jedoch auch notwendig, mit künstlichen Venen zu arbeiten.

Fazit

Bei der Diagnose Arteriosklerose ist es vor allem von großer Bedeutung, den Lebensstil umzustellen. Das verbessert extrem die Aussichten. Arteriosklerose kann zu sehr schweren Erkrankungen führen. In etwas zwei Drittel der Patienten sterben am plötzlichen Herztod oder erleiden einen Herzinfarkt.

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