Vertreter der Pharmawirtschaft, Politik und den Ärzteverbänden haben sich getroffen, um in einer gemeinsamen Herz-Hirn-Allianz Strategien gegen die Volkskrankheit Nummer ein, den Herz-Kreislauferkrankungen zu entwickeln.
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Volkskrankheit Nummer eins: Herz-Kreislauf
Untersuchungen haben ergeben, dass allein letztes Jahr 338. 000 Menschen an kardiovaskulären Erkrankungen gestorben sind. Damit stellen sie über ein Drittel aller Todesfälle in Deutschland, weit vor allen Krebsopfern im Land. Es wird geschätzt, dass Erkrankte im Durchschnitt durch derartige Gesundheitsprobleme bis zu ihrem Tod zehn Jahre ihres Lebens einbüßen. Dabei ließe sich die Mehrzahl dieser Leiden relativ einfach vorbeugen und beheben. Schließlich lassen sich über 80 Prozent davon persönliches Fehlverhalten zurückführen. Hochgradig industriell verarbeitete Nahrung in hoher Frequenz und ohne Pausen zu sich zu nehmen kann eine Ursache für geschädigte Organe sein. Latenter Bewegungsmangel in Verbindung mit viel Stress und ungesunder Nahrung führt oft zu Fettleibigkeit. All diese Faktoren können zu Schädigungen des Herzens und des Kreislaufs führen und ließen sich bei einer Änderung der Lebensumstände kostengünstig beheben.
Kostenexplosion durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Aber statt verhältnismäßig geringer Kosten durch eine gesunde Lebensweise und Präventivmaßnahmen explodieren Jahr für Jahr mehr die Kosten im Gesundheitswesen. Neben tausenden Toten durch Herz- und Schlaganfälle erkranken auch jedes Jahr weitere Millionen Menschen an diesen Zivilisationskrankheiten. Die, die das erst einmal überleben, benötigen dennoch aufwendige Medikamente, Therapien und Operationen, um die Folgeschäden ihres Verhaltens kompensieren zu können. Der Markt für Schlankmacherprodukte wächst mindestens ebenso exponentiell wie die OP-Nachfrage für Magenverkleinerungen, Fettabsaugungen oder Amputationen wegen Diabetes. Und vieles von dem wird heute von Krankenkassen übernommen. So erklären sich dann auch Erhebungen, wonach die Folgekosten dieser Epidemie auf mindestens 1,5 Milliarden Euro geschätzt werden.
Pandemie verstärkt Problematik
Die weltweite Hygienekrise befeuert diesen Krisenzustand gewaltig. Weitverbreitete Ängste vor Ansteckungen mit dem neuen Erreger, bringen immer mehr Menschen dazu, eigentlich dringliche medizinische Behandlungen bis ins Unendliche aufzuschieben. Herz-Kreislauferkrankte brauchen schon von sich aus, engmaschige Kontrollen ihres Zustands, um notfalls schnell intervenieren zu können. Aber viele scheinen eher davor zurückzuschrecken, sich eventuell in einer Praxis anzustecken, als ihre bereits angeschlagene Physis behandeln zu lassen. Die allgegenwärtige Panik vor möglichen schweren Verläufen der neuen Seuche, bringt Menschen, die sich ohnehin schon wenig bewegen, noch weniger mobil zu sein. Wenn sich dann noch krisenpsychologisch bedingt, noch schlechter in noch höheren Mengen ernährt wird, ist die absehbare Katastrophe vorprogrammiert.
Herz-Hirn-Allianz: Kampf der Krise
Diese für Mensch und Gesellschaft inakzeptablen Umstände hat die Herz-Hirn-Allianz den Kampf angesagt. Das Bündnis aus Ärzten, Politikern und den Pharmafirmen
- Novo Nordisk
- Siemens Healthineers
- Norvatis
hat sich vorgenommen gegen die epidemische Ausbreitung ernährungsbedingter Fettstoffwechselkrankheiten gemeinsam vorzugehen.
Die Strategie: Aufklärung, Hilfe und weitere Forschung
Begonnen werden soll mit einer massiven Aufklärungsstrategie, die auch dem letzten Unwissenden oder Ignoranten die Folgen seines Verhaltens für sich und andere aufzeigen. Daran anschließend werden Selbsthilfe und Therapiemöglichkeiten durch Experten präsentiert. Gefolgt von einer Effizienzstrategie bezüglich des Arzt-Patientenverhältnisses und einem Ausbau bereichsübergreifender wissenschaftlicher Forschungen zu dem Thema. Am Ende soll eine Reduktion der Herz-Hirn-Erkrankungen bis 2030 um bis zu 30 Prozent stehen.